(Brackel, März 2025) Die Datenerfassung an wichtigen Knotenpunkten der Verteilnetze zu digitalisieren, ist eine wesentliche Voraussetzung für die Schaffung einer zukunftsfähigen Stromversorgung. Das von der EMH Energie-Messtechnik GmbH angebotene Retrofit-Konzept ermöglicht auf vergleichsweise einfache Weise die Modernisierung praktisch beliebiger Systeme, sodass der damit verbundenen Zeit- und Kostenaufwand präziser kalkuliert werden kann.
Um fortlaufend einen guten Überblick hinsichtlich der Auslastung von Niederspannungsnetzen zu behalten, sollte eine Vielzahl an Ortsnetzstationen und Kabelverteilverschränken mit der nötigen Technik zur automatischen Erfassung und Übertragung der entsprechenden Informationen ausgestattet sein. Die Netzbetreiber stehen damit vor einer enormen Herausforderung: Auf der Ebene der Niederspannung zählen die Verteilnetze allein in Deutschland rund 650.000 Ortsnetzstationen und darüber hinaus mehr als eine Million Kabelverteilschränke. Bauart und Betriebszeit der Anlagen sind alles andere als homogen, in ein und demselben lokalen Netz kommen häufig unterschiedliche Konstruktionen mehrerer Hersteller zum Einsatz.
Individuelle Lösungen unumgänglich
Für die Notwendigkeit der Digitalisierung und Implementierung entsprechender Monitoring-Technologien bedeutet das: Vorhandene Anlagen nach einem einheitlichen Konzept zu modernisieren, ist in der Praxis kaum machbar. Selbst wenn ein Großteil der im jeweiligen Ortsnetz installierten Hardware weitgehend identisch ist und nach standardisierten Abläufen bearbeitet werden kann, braucht es für alle weiteren in die Modernisierung einbezogenen Standorte immer wieder individualisierte Lösungen. Hinzu kommt, dass die für ein Retrofit infrage kommenden Knotenpunkte nicht willkürlich festgelegt werden können. An welchen Standorten die Digitalisierung von
Ortsnetzstationen oder Kabelverteilschränken sinnvoll ist, entscheidet sich erst nach eingehender Analyse ortsbezogener Lastdaten.
Modular aufgebautes Retrofit-Konzept
Damit Netzbetreiber dennoch realistisch planen und den Aufwand für die Modernisierung kalkulieren können, setzt das von der EMH Energie-Messtechnik GmbH in Kooperation mit der BeEnergy SG GmbH entwickelte Retrofit-Konzept auf Modularität und für jeden Anwendungsfall individuell passgenaue Hard- und Softwarekomponenten. Als Basis dient das von EMH angebotene Smart Grid Interface Modul SGIM, eine Hardwareplattform, die kundenspezifisch mit unterschiedlichen Funktionsmodulen ausgestattet werden kann. Standardmäßig ausgelegt auf den unterbrechungsfreien Einbau in einem 185mm-Sammelschienensystem, kann das System je nach örtlicher Gegebenheit alternativ auch an einer Wand oder einer Tür montiert werden.
Die vom SGIM bereitgestellten Daten ermöglichen über eine einfache Lastaussage hinaus die genaue Abbildung der jeweils aktuellen Netzsituation, inklusive der beispielsweise durch Photovoltaikanlagen oder E-Ladeinfrastruktur verursachten Belastung mit harmonischen Oberschwingungen. Dank einer offenen und skalierbaren Softwarestruktur kann das SGIM darüber hinaus nahtlos in unterschiedlichste IT-Infrastrukturen und Softwareumgebungen eingebunden werden, sodass nach dem Retrofit-Konzept von EMH digitalisierte Anlagen frühzeitig auf die Möglichkeit einer späteren Migration von der Fernwirkwelt in die IoT-Welt vorbereitet sind.
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